Ich weiß, etwas verspätet, aber hier kommt endlich der letzte Teil des Nordentrips:
16. Januar Göteborg
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Nach eine
r erholsamen Nacht begaben wir uns zunächst zum sehr reichhaltigen Frühstücksbuffé. Beim Buffé blieben eigentlich keine Wünsche offen: neben frisch gepresstem Saft, diversen Teesorten gabs Spiegel/Rührei, Köttbullar (^^), diverse Früchte und Käsesorten, etc. etc. bei der wichtigsten Mahlzeit des Tages (wie es immer so schön heißt) darf bekanntlich nicht gespart werden. An der Hotelrezeption besorgten wir uns dann einen Göteborg-Pass für etwa 20€, der freien Eintritt für diverse Museen und Sehenswürdigkeiten beinhaltete, sowie freie Nutzung von Bus / Straßenbahn innerhalb Göteborgs. Trotz des eher hohen Regenwahrscheinlichkeit hatten wir blauen Himmel + Sonne, jedoch auch einen ziemlich starken
Wind ^^. Zunächst versuchten wir das Martiman (ein Schwedischer-Zerstörer) zu besichtigen, leider war das zu der Jahreszeit (aus für uns unerfindlichen Gründen) geschlossen. Stattdessen begaben wir uns zur Domkirche von Göteborg. Von außen bot sie einen eher schlichten... weniger beeindruckenden Anblick und drinnen sah es auch nicht viel besser aus. Ich zitiere Flo: "Die hässlichste Kirche, die ich je gesehen habe!" - nagut, dem kann ich nicht so ganz zustimmen, aber man erwartet ja generell "mehr" von einer Domkirche ^^. Die nicht weit entfernte Vasa-Kirche war auch nur ein kurzer Besuch wert... wie so oft wurden wir bestätigt, dass in Skandinavien Relgion, vor allem die Katholische Kirche,
nicht so vertreten ist.
Das "Universum" hingegen hatte einiges zu bieten. Es h
andelt sich um eine Mischung aus exotischem Garten/exotischen Aquarien und einer Art "Physik-Erlebniswelt" (für groß und klein ^^, ähnlich wie in Trondheim). Es gab einen Abgetrennten Bereich in dem ein Regenwaldklima herrschte, d.h. extrem hohe Luftfeuchtigkeit und sehr warme Temperaturen, welcher nur über eine Schleuse begangen werden konnte. An exotischen Tieren waren z.B. der Pfeilgi
ftfrosch, einige giftige Schlangen (grüne Mamba, Kobras etc.), Haie etc. vertreten. Bei der Physikaustellung gabs eine Nachbildung einer Kapsel von der ISS, eine Fahrsimulation mit einem echten Auto als "Steuergerät" und alle
rlei Spielereien. Auch hier hätte man wieder Tage drin verbringen können um alles zu "erleben" ^^, doch nach einigen Stunden wurden wir dann doch müde.
Am Nachmittag trafen wir uns mit Anna-Sophia, eine Freundin von einer Schwedin aus Flos Korridor die uns zunächst zur Avenyn führte, "Göteborgs einziger Avenue". Im wesentlichen handelt es sich um eine Einkaufsstraße ^^, aber da wir nicht sooo in Shopping-Laune (geschweige denn flüssig) waren gingen wir (trotz gewisser Müdigkeit ^^) ins Kulturmuseum. Dort gabs eine (nicht dauerhafte)
Ausstellung über Johannesburg, Unterschiede zw. Schwarzen und Weißen, "frühere" Mißstände, heutige Zustände, die sich mehr oder weniger verbessert haben. (Ist ja wieder ein sehr kompliziertes Thema). Die oberen Stockwerken waren eher Gallerien von bekannten Malern wie Rembrand, Rubens, Van Gaugh etc. ... war nett anzuschaun, aber seit wir in der Hermitage in St. Petersburg gewesen sind haut uns ja so leicht
nichts mehr vom Hocker ;)
Am Abend trennten wir uns von A.S. (wie sie auch genannt wird :D) und begaben uns in eine auf den zweiten Blick günstige Bar. Es gab, wie wir recht bald erfuhren, das Angebot, dass man für alles einmal bezahlt jedoch das doppelte geliefert bekommt - das galt für Getränke und Essen... so gabs etwa "normale" Preise (da das Bier für schwedische Verhältnisse normalteuer war, genau wie das Essen).
17. Januar Göteborg
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Da wir ja schon vorher beschlossen hatten einen Tag länger in Göteborg zu bleiben (da wir uns dadurch mit unseren Bekanntschaften aus Kiruna in Lund treffen konnten ... etwas kompliziert :D), jedoch nur zwei Nächte im Scandic Hotel gebucht hatten begaben wir uns - nach einem weiteren mal Frühstücksbuffé ^^ - zunächst zu A.S. um unser Gepäck abzuladen. Dort nähte ich erstmal m
it Erfolg meine Gürteltasche wieder zusammen (die mir in Trondheim
bei dieser
o.g. Aktion kaputt gegangen war) ^^. Wir lernten zudem Hendrik, A.S.'s Freund kennen... ein sehr netter, eher wenig zurückhaltender Schwede. Zu viert gings dann in die Stadt wo wir uns jedoch von den beiden trennten, da sie lieber Einkaufen wollten, statt mit uns das Världkulturmuseet ("Weltkulurmuseum) zu besuchen.
Es wurde eine beeindruckende Ausstellung geboten über Afrika, einen Eingeboren
enstamm aus Südamerika und "Trafficking". Bei der Afrika-Ausstellung gab es neben traditionellem, afrikanischen Handwerk Informationen über versch. Kolonien (z.B. Kongo) und deren Wandel in der Ges
chichte. Zudem gabs einen Film über Bob Marlie, seine Lebensgeschichte, seine Visionen und die generelle Idee des
"Rastas". Doch dann sahen wir ein Poster (siehe Foto) was wir beide nicht so recht verstanden. Es wurden zwei Personen mit Bemalungen auf dem Oberkörper gezeigt: Links Afrika: "Bright Dark Continent", rechts (ganz offenbar Deutschland): "Burn Out Country" -
wer das versteht möge bitte einen Kommentar zu diesem Post hinterlassen und seine Interpretation der Welt präsentieren :-)! Die Austellung über den Eingeb
orenenstamm war zwar interessant, doch war es auc
h hier wieder so, dass man nach dem ersten Austellungsteil über Afrika (bei dem man wieder Tage hätte verbringen könnte ^^) müde war... daher legten wir uns mal kurz in die traditionellen Hängematten :D.
Weiter gings zur Ausstellung über
Trafficking - ein Begriff über den Handel / das verschleppen von Frauen und deren Mißbrauch bzw. den Zwang zur Prostitution. Es war doch sehr schockierend zu lesen, dass Deutschland, zumindest in Europa, das "Abnehmerland" für Traffacking ist. Man konnte sich Filme/Interviews von Opfern und eine Dokumentation von Angelina Jolie ansehen, die sich aktiv gegen Trafficking einsetzt. Das ganze war doch recht heftig, daher hats wohl seine Wirkung nicht verfehlt - jedoch ist es nicht so leicht dagegen was zu unternehmen (als "einfacher Bürger"). Die Message war halt, dass man an belebten
Plätzen die Augen offen halten soll, wenn man entsprechendes bemerkt die Polizei alamieren soll..
Nach einem Nachmittags/Abendessen in Nordstan versuchten wir Göteborgs höchstes Café,
Lilla Bommen, erreichen, welches sich in einem etwa 86m hohen Turm befindet. Jedoch.. wie zu erwarten, war das geschlossen, wegen Wartungsarbeiten die 3 Monate andauern *grrr*. Immerhin gabs ein Feuerwerk am anderen Ufer des Flusses/Meerstücks was man vom Fuße des Turms gut überblicken konnte - wir wissen jedoch nicht in welchem Zusammenhang das Feuerwerk stattfand ^^.
Am Abend wollten wir zunächst etwas früher penne
n gehen, (A.S. hatte uns die Wohung netter Weise für die Nacht überlassen) da wir ja wussten, dass wir am darauffolgenden Tag
früh raus mussten (um Bus/Zug nach Lund zu erwischen), doch kam dann noch ein Anruf von Flos Erik, den wir am ersten Abend in Göteborg getroffen hatten. Er wollte "in Town" in eine Bar - nun gut - man ist ja nicht so oft in Gbg, also ließen wir uns noch ein, zwei Bier überreden ^^
18. Januar Göteborg -> Lund
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Der Wecker klingelte gegen 6.15! *grr*.. mehr Zeit als für einen Tee war nicht, da wir ja den Bus erwischen mussten um rechtzeitig zum Bahnhof zu gelangen. Also alles gepackt, raus aus A.S.'s Wohung, abgeschlossen und Schlüssel in den Postschlitz geworfen - aber halt, wo ist Flos Portemonnaie? :D... Ja das lag noch in der Wohnung, wir hatten aber noch exakt 5 Minuten um uns darüber Gedanken zu machen wie wir jetzt weiter verfahren...
Recht schnell war entschieden, dass wir auf seine Geldbörse verzichten, da er ja seinen Pass bei sich hatte und ich ihn ja fürs erste mit Geld versorgen könnte.
Wie geplant nahmen wir den Zug gegen 7.45 Richtung Lund und kamen planmäßig gegen 10.45 an. Nach ein wenig Telefoniererei mit Nicole und Mathias (die wir in Kiruna kennengelernt hatten) wurde uns ein "Privattaxi" geordert, d.h. eine Freundin, Johanna (aus Deutschland), die ebenfalls in Lund studiert und mit dem Auto da war ^^.
Wir fuhren erstmal zu einer Nation, wo wir die Tickets für die am Abend anstehende Studentenparty besorgten. Doch da gabs das erste "Problem": Die Tickets wurden uns zwar verkauft, doch wurde uns versichert, dass Flo ohne Studentenausweis nicht reinkommen wird. Nach kurzem hin und her entschied sich Flo dann für _die_ Aktion ^^:
Zurück nach Göteborg und die Geldbörse holen, dann wieder zurück nach Lund!
Vor seinen anstehenden 6 Stunden Zugfahrt (^^) suchten wir jedoch nochmal ein nah gelegenes Fast-Food-Lokal auf ^^.
Dann
war ich zunächst mal allein, da Johanna noch was anderes erledigen musste... Aber gut, kein Problem, ich entschied mich also die Stadt ein wenig zu erkunden. Die Stadt verfügt neben versch. Kirchen unter anderem über den
ältesten Dom Skandinaviens, welcher 1103 errichtet wurde. Die beiden Türme änderten sich mehrmals im Laufe der Geschichte und stehen jetzt seit etwa Ende des 19. Jhd. Zur damaligen Zeit hatte Lund wegen seiner Nähe zu Dänemark eine
wichtige Bedeutung und wurde so als Erbaungungsort gewählt. Da zur Mittagszeit eine Messe gehalten wurde (kein Sightseeing erlaubt) und danach ein Beerdiungsgottesdienst
stattfand hatte ich zunächst keine Gelgenheit zur Besichtigung. Stattdessen schaute ich mir eine andere Kirche an.. deren Namen ich leider vergessen hatte zu
notieren ^^. (Siehe Fotos).
Ich erkundete noch ein paar Geschäfte, da es weniger angenehm war im Regen (der mit der Zeit einsetzte, für Lund typisches Wetter) umherzuziehen.
Später kamen dann Nicole und Mathias in die Stadt um für die Lasagne, die mit den restlichen Bewohnern des "Greenhouse"
(ein Studenthaus) gekocht werden sollte, einzukaufen. Desweitern gings noch zum Systembolaget um den Alkoholbedarf zu decken. Im Greenhouse angekommen (Mathias war ja glücklicherweise mit dem Auto da) gönnte ich mir nach all dem Regen erstmal eine heiße Dusche ^^. Dann lernte man in der Küche mal
wieder zig neue Leute kennen, einen Engländer, eine Schottin, einige Deutsche, eine Finnin und einen Polen ^^. Flo traf schließlich gegen 19.30 bei uns ein ^^.. er hatte es also geschafft! Die Lasagne war auch gelungen und nach etwas vorglühen gings gegen 22.30 mit dem Sammeltaxi zur Östgöta Nation
(eine der 13 Studentnationen, jeder Student muss Mitglied in einer Nation sein). Im wesentlichen ist so eine Nation-Party eine "normale" Party mit halt ausschließlich Studenten und vergünstigtem Bier ^^. Wir blieben bis dicht gemacht wurde (gegen 1.30.. typisch schwedisch halt ^^) und fuhren mit dem Sammeltaxi wieder zurück, bezogen unser Zimmer ^^ - was wohl einem gehörte der ausgezogen war und seine Schlüssel vergessen hatte abzugeben :P.
19. Januar Lund -> Stockholm
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Mit dem Aufstehen am Morgen war es doch eher schwierig, da wir ja nicht schlecht gebechert hatten am Vortag ^^. Nach trägem Aufräumen und Frühstück mit Mathias und Nicole fuhren Flo und ich gegen 12.30 nochmal in die Stadt, da Flo ja noch keine Gelgenheit zum Sightseeing hatte. Wir schauten uns eine kleine
Klosterkirch (St. Peterskirche) an und suchten danach erstmal ein Café auf. Na
ch einem Zweitfrühstück trafen wir uns mit Mathias vorm Dom um diesen dann auch zu besichtigen. Das Gebäude ist innen zwar schlicht, aber doch sehr schön. Vor dem Altar befanden sich Holzstühle vom 14. Jhd., die Krypta war begehbar und aus ähnlicher Zeit.
Danach gings mit Mathias übers Uni-Gelände. In Lund studieren etwa 35000 Studenten, es ist somit die größe Universität Skand
inaviens (aber nicht die älteste, die ist in Uppsalla). Bei gerade mal 75000 Einwohnern hat so quasi jeder irgendwie was mit der Uni zu tun ^^. Für nähere Infos hierzu empfehle ich
Wiki.
Später trafen wir uns dann nochmal mit Nicole und verabschiedeten uns dann von beiden (von Nicole erstmal für längere Zeit) am Bahnhof. Gegen 17.35 fuhr dann auch schon unser Zug (X2000, der Schnellzug in Schweden) über Linköping nach Stockholm. Um etwa 21.30 waren wir dann wieder daheim und siehe da, wir hatten Schnee - und haben ihn auch
heute noch.
Flo und ich brachten also Schnee nach Stockholm!
Fazit des Tripps: Einmalig!